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Virologen – Panikmacher, die keiner braucht

Eine Glosse von Otto Bürger

Bild einer Zeitungsbox mit Aufschrift "Don't Panic"
Foto: Natalie Dupin, pexels.com

Vor drei Jahren hätte kaum jemand etwas mit der eher randständigen Wissenschaft der Virologie anfangen können. Viren sind für uns eigentlich nur mit dem lästigen Schnupfen oder der Grippe im Herbst und Winter Thema gewesen. Selbst die Hysterie um AIDS war im Großen und Ganzen längst wieder abgeflaut. Eigentlich kamen wir Menschen und die Viren inzwischen wieder ganz gut klar. Der grippale Infekt gehörte mehr oder weniger zum Alltag.

Bis seit März 2020 die Mikrobe mit ihrem prominenten Promoter, dem deutschen Chef-Virologen Prof. Dr. Drosten, unser Alltagsleben dominieren sollte. Dazu gesellten sich schnell und medial dauerpräsent die Professores und Doktores Lothar Wieler, Melanie Brinkmann, Alexander Kekulé, Hendrik Streeck und Jonas Schmidt-Chanasit. Mediale Dauerbeschallung war die Folge. Jeder Sender, jede Zeitung, jede Stadt brauchte offensichtlich ihren Virologen. So auch Bremen. An der hiesigen Uni wurde Prof. Dr. Andreas Dotzauer aus dem Labor von den hiesigen Medien ausgegraben – meist als „der Bremer-Virologe“ geadelt und der Experte, der zu allem, was die letzten zweieinhalb Jahre wichtig ist, seine professorale Meinung hat.

Lernen konnte der aufmerksame Beobachter des Zeitgeschehens auch, dass man sich dem Virus, welches nicht einmal zu den Lebewesen zählt, von verschiedenen Disziplinen aus nähert. Einmal von Seiten der Humanmedizin wie Prof. Dr. Drosten, von Seiten der Tiermedizin wie Prof. Dr. Wieler oder von Seiten der Biologie wie Prof. Dr. Brinkmann oder der Bremer Virologe Prof. Dr. Dotzauer. Das kleine Ding ist also regelrecht interdisziplinär umzingelt, ohne dass wir es recht zu fassen bekämen, denn da gibt es auch noch die, die sagen, das mit den Viren sei alles nur eine unbewiesene Theorie. Diese Auffassung ist zwar nahezu bei Todesstrafe verboten, aber dennoch existent. Vielleicht auch ein Virus.

Das Virus ist natürlich existent. Schließlich sehen wir alle ständig und überall eindeutige Kugelbilder und -modelle des wohl aktuell gefährlichsten Virus. Jedes Kind weiß, wie es aussieht, obwohl oder gerade weil viele Bilder eher aussehen, als wären sie aus der Abteilung Textiles Gestalten entwichen.

Virologen sind Experten. Als Experten bezeichnet man Menschen, die von ganz wenig ganz viel wissen. In den Medien stellt sich die Sache in den letzten Jahren aber ganz anders da. Dort sind die Virologen jetzt die, die uns alles erklären können. Und hier immer gern dabei auch unser Bremer Virologe Prof. Dr. Andreas Dotzauer.

Immer mehr wird den Menschen aber klar, dass die Virologen es auch nicht so genau wissen. Schon früh hat Prof. Dr. Streeck mit seiner „Heinsberg-Studie“ (Achtung: Hotspot! Erinnert sich noch jemand?) festgestellt, dass die Übertragung des Virus für den Experten nicht so fassbar und erklärbar ist. So fand er Eheleute, wo ein Ehepartner erkrankt war und der andere nicht, sich das böse Virus also nicht übertragen hat, obwohl beide im gemeinsamen Ehebett nächtigten. Da staunt der Laie und der Fachmann wundert sich. Genau solche Fälle hat aber inzwischen doch jeder im privaten Umfeld erlebt. Früher wurden solche Kuriositäten auch schon mal in der Zeitung berichtet. Das Immunsystem scheint keine allzu große Beachtung der Virologen zu finden. Wie war das noch? „Die Mikrobe ist nichts, das Millieu ist alles“, ist nicht gerade der Leitspruch der Virologie.

Wäre es daher nicht für alle gut, wenn sich die Damen und Herren Virologen wieder in ihre Labore zurückzögen? Noch etwas weiter forschten und einfach ihrer Passion nachgingen? Das eine oder andere noch einmal genauer klären und insbesondere weniger Panik verbreiteten? Wie schön und wie viel ruhiger könnten wir alle dann das Leben genießen. Danke schon einmal vorab.

Dieser Text spiegelt die Ansichten und Ziele einer Einzelperson wider. Er stellt nicht die offizielle Haltung des Landesverbands oder der Gesamtpartei dar. Sachliche Kritik und Gegenmeinungen werden an dieser Stelle gern veröffentlicht.

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