Suche
Suche Menü

Welchen Nutzen hast du?

Von Paula Sardow

Mann sitzt auf Baumplattform und blickt in die Ferne
Foto: Jogja Pakualaman, pexels.com

Hast Du schon einmal deinen CO2-Fußabdruck berechnet? Nein? Dann hast du noch nicht mitbekommen, dass das deine neue Währung ist, um gesellschaftlich tolerabel zu existieren.

Was ist dein gesellschaftlicher Nutzen?

Du gehst arbeiten? Dafür wirst du bezahlt. Das macht die Umwelt nicht besser. Ist also kein Nutzen.

Dein Weg zur Arbeit: Nicht zu Fuß? Etwa gar mit dem Auto? Ganz schlecht.

Was isst du? Du isst doch nicht etwa noch Fleisch! Oder Fisch! Oder Früchte, die mit dem Schiff geliefert werden! Ganz schlecht!

Unsere Bundesregierung bietet einen Schnellcheck an. Da kannst du sehen, was du mit deiner Existenz allein schon anrichtest:

  • Wohnfläche – je kleiner, desto weniger Schaden fügst du anderen zu.
  • Heizung – erneuerbar und Ökostrom, dann bist du dabei.
  • Autobesitzer? Und nicht mal öffentliche Verkehrsmittel benutzen? Ganz schlecht!
  • Du wirst doch wohl nicht fliegen! Das wäre nicht gut für das Leben auf der Erde.
  • Vegane Ernährung? Sehr gut.
  • Und der Knaller kommt zum Schluss: Je weniger du verdienst, desto besser ist dein CO2-Fußabdruck.

Probiere es gleich aus!

Also ich schlage vor, dass wir die Menschen kennzeichnen:

  • rotes Band am Arm: die Umweltschweine ohne Gewissen,
  • braunes Band: die es noch nicht ganz geschafft haben,
  • schwarzes Band: diejenigen, die alle Kriterien erfüllen,
  • grünes Band: die Menschen, die sich nachweislich suizidiert haben, also keine Belastung mehr darstellen.

Einen Sonderbonus sollten die Leute erhalten, die in ihrer Nachbarschaft darauf achten, dass es diesbezüglich keine Betrügereien gibt.

Du möchtest das schwarze Band erhalten?

Dann ziehe in eine Miniwohnung (25 qm) oder nimm ganz viele Leute auf oder zahle schon einmal freiwillig eine Unterbelegungsabgabe (Forderung von Maren Kern, Verband Brandenburgischer Wohnungsunternehmen).

Achte darauf, woher dein Strom und deine Heizung kommt. Am besten nutzt du nichts von beidem. Da musst du aktuell nicht viel tun, das kommt in diesem Herbst sowieso auf dich zu.

Ernähre dich vegan. Das dürfte doch wohl kein Problem sein.

Und vor allem: Verdiene weniger. Dann hast du weniger Geld für Kleidung, Hygiene (duschen solltest du sowieso nicht – nimm dir ein Beispiel an Robert Habeck) und Freizeit – diese Ausgaben sind wirklich überflüssig und schädlich.

Am besten versuchst du gleich, das grüne Band zu erwerben. Aber Achtung: Wähle eine umweltgerechte Form deines Ablebens! Hier bietet sich die aktive Teilnahme am Ukraine-Krieg an, natürlich auf der richtigen Seite.

Dieser Text spiegelt die Ansichten und Ziele einer Einzelperson wider. Er stellt nicht die offizielle Haltung des Landesverbands oder der Gesamtpartei dar. Sachliche Kritik und Gegenmeinungen werden an dieser Stelle gern veröffentlicht.