Diese Frage habe ich mir gestellt, als ich im Mai 2023 den Posten im Beirat Woltmershausen angetreten habe. Natürlich habe ich zuvor auch eine öffentliche Beiratssitzung besucht, aber das „Verstehen“ kam erst später mit dem Tun.
Der Beirat ist das Bindeglied zwischen den Bürgern und dem Senat. Jeder Bürger hat das Recht und die Möglichkeit, an den öffentlichen Beiratssitzungen und den öffentlichen Sitzungen der Fachausschüsse teilzunehmen. Hier werden die Dinge besprochen, die im Stadtteil aktuell und relevant sind. Dazu können die Bürger Fragen stellen, Anliegen einbringen, und gelegentlich kommen auch Redner zu speziellen Fachthemen zu Besuch, die Vorträge halten oder über Missstände aufklären. Beiratsarbeit ist also überhaupt nicht langweilig. Sie stellt die beste Möglichkeit dar, sich für das Gemeinwesen einzusetzen, Bürgern zu helfen, gleichzeitig viel zu lernen und mache Thematik verstehen zu lernen.
Auf der anderen Seite kann man als Beiratsmitglied nicht die Welt verändern, und die Tätigkeit erfordert ein hohes Maß an Zeit, Arbeit und Engagement. Wöchentlich müssen zehn bis zwanzig E-Mails bearbeitet werden: Informationen aus den Fachausschüssen, Einladungen zu Neueröffnungen, Bauakten, Beschlüsse, Protokolle, Bürgeranliegen etc. Die Bandbreite ist riesig. Hinzu kommt für einen Neuling wie mich, dass man sich in neue Sachgebiete einarbeiten muss. Anträge schreiben, Bürgeranliegen formulieren, Material für die Öffentlichkeitsarbeit erstellen – das alles will gelernt und erprobt sein.
Als ich neu in den Beirat Woltmershausen kam, wurde ich von den bestehenden Mitgliedern sehr herzlich empfangen. Das half mir, mich besser in die Gegebenheiten hineinzufinden. Mir wurde von vielen Seiten Unterstützung angeboten. Anders als in der Bürgerschaft spielt es im Beirat keine so große Rolle, welcher Partei man angehört. Es geht darum, sich für die Bürger einzusetzen, den Stadtteil zu stärken und den Menschen vor Ort mit den bestehenden Mitteln zu helfen. Die Art, wie im Beirat gearbeitet wird, sollte Vorbild für die „„große“ Politik sein: Alle für alle und nicht jeder gegen jeden.
Gemeinsam kann man Großes erreichen. Ich freue mich, in den nächsten Jahren viel dazu lernen zu können, und auf eine tolle Zeit im Beirat Woltmershausen.
Eure Aurelia Schleifert